Baufinanzierungen in Deutschland
Hohe Raten bei Baukrediten und viel Eigenkapital
Die Dr. Klein Privatkunden AG berichtet über aktuelle Entwicklungen bei der Baufinanzierung in Deutschland:
Standardrate erstmalig seit zwei Jahren wieder über 400 Euro: 403 Euro – so viel beträgt die Standardrate im Juni. Sie gibt an, wie viel ein durchschnittliches Darlehen von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und zehn Jahren Zinsbindung an monatlicher Rate kostet. Nachdem die Standardrate im vergangenen Jahr nahezu stetig gesunken war, klettert sie nun seit Beginn 2021 wieder nach oben und überschreitet im Juni erstmals seit zwei Jahren wieder die 400er-Schwelle.
Darlehenshöhe steigt weiter, dennoch viel Eigenkapital vorhanden: Lag die durchschnittliche Darlehenshöhe im Laufe des Jahres zeitweise auch wieder unter der 300.000er-Marke, scheint sie sich nun darüber eingependelt zu haben: Im Juni nehmen Darlehensnehmer, wie auch im Februar, einen Rekordwert in Höhe von 304.000 Euro auf. Das sind rund 19.000 Euro mehr als noch vor einem Jahr. Obwohl die Darlehensbeträge innerhalb eines Jahres deutlich gestiegen sind, ist der Beleihungsauslauf seitdem gesunken. Vor einem Jahr betrug er noch 84,24 Prozent, im Juni 2021 sind es 83,39 Prozent.
Tilgung und Zinsbindung nehmen leicht ab: Darlehensnehmer starten ihre Finanzierungen im Juni im Durchschnitt mit einer Tilgungshöhe von 2,74 Prozent – nur geringfügig weniger als noch im Vormonat (minus 0,02 Prozent). Damit bewegt sich der Wert klar im empfohlenen Bereich: Die anfängliche Tilgung sollte möglichst zwischen zwei und drei Prozent betragen. Gerade in Niedrigzins-Zeiten ist es ratsam, die Tilgung hoch anzusetzen, statt der Verlockung nachzugeben, den günstigen Zinssatz für eine niedrige Rate zu nutzen. Denn so verringern Käufer und Bauherren möglichst schnell den Darlehensbetrag – und somit auch die Restschuld, auf die Zinszahlungen anfallen.
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